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Lerninhalte für Ihr LMS optimal erstellen [Checklist 2024]

Lerninhalte für Ihr LMS erstellen

Lerninhalte sind die Essenz jeder Lernplattform, jeder Firmen-Akademie und jeder Aus- und Weiterbildungsinitiative für Mitarbeitende.

Doch die Erstellung von Lerninhalten, die wirklich wertvoll sind, ist anspruchsvoll.

Zeit, didaktisches Know-how, Erfahrung und vieles mehr sind gefragt.

Als Anbieter eines Learning Management Systems (LMS) werden wir bei MaxBrain täglich gefragt, wie man Lerninhalte optimal erstellt und worauf man dabei achten soll.

In diesem Artikel möchten wir unsere besten Empfehlungen dazu offenlegen.

1. Ziele der Lerninhalte festlegen

«Ziele festlegen» klingt immer gut, ist in der Praxis jedoch nicht leicht. 

Um die richtigen Ziele zu finden, lohnt es sich, von einer einfachen Frage auszugehen:

Warum möchte man überhaupt Mitarbeitende weiterbilden? –
Start with the «Why».

Die Antwort darauf und die damit verbundenen Kennzahlen sind meist sehr unterschiedlich. 

Hier einige Beispiele:

1.1. Häufige, kurzfristig messbare Ziele von Lerninhalten

Kurz- bis mittelfristig messbare Ziele für die Weiterbildung, an denen wir bei MaxBrain häufig mit unseren Kundinnen und Kunden arbeiten:

Must-Have Wissen vermitteln, z.B. zu Themen wie Arbeitssicherheit, Datenschutz, Compliance oder IT Sicherheit. Hier zählen sehr einfache, binäre Kennzahlen: Hat eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter diese Kurse absolviert oder nicht? – Wie viele Mitarbeitenden haben bis wann, die Pflichtkurse XY absolviert? etc.

Onboarding und Time to Competency optimieren: Die Schulung neuer Mitarbeitenden schneller und effizienter gestalten. Eine immer häufiger anzutreffende Kennzahl dafür: «Time to Competency». Sie zeigt an, wie schnell Kompetenzen erworben werden und z.B. neue Mitarbeitende operativ voll einsetzbar sind.

Schulungen bestehender Mitarbeitenden zu neuen Produkten oder Arbeitsinstrumenten: Dieses Ziel betrifft oft alle Abteilungen von Marketing, Sales, Customer Support, Finanzen, Human Resources usw. – Die mit Produktschulungen verbundenen Kennzahlen können sehr vielfältig sein und je nach Funktion von Mitarbeitenden anders gemessen werden.

Sales-Performance steigern: Umsätze über besser ausgebildete Verkaufsmitarbeitenden steigern. Das Ziel ist hier meist klar umrissen: Den Umsatz pro Sales-Mitarbeiterin oder Sales-Mitarbeiter steigern.

Support-Kosten senken: Einige Geschäftskunden von MaxBrain senken mit Lerninhalten und unserer Lernplattform systematisch die Support-Kosten. Die Lerninhalte dienen hier nicht primär den Mitarbeitenden, sondern den Kunden und Partnern, die das Produkt – z.B. eine komplexe Robotik-Anwendung – nutzen und unterhalten müssen. Das Ziel besteht darin, die Anzahl von Support-Tickets zu senken.

1.2. Häufige längerfristig messbare Ziele von Lerninhalten

Längerfristige Ziele dagegen sind meist abstrakter, weniger klar messbar und darauf ausgerichtet, das Fundament eines Unternehmens zu stärken. Möchte sich ein Unternehmen nachhaltig positionieren, sind solche Ziele jedoch oft unerlässlich.

Häufige Beispiele bei MaxBrain: 

Employer Branding verbessern: Unternehmen, die sich um die Weiterbildung von Mitarbeitenden bemühen, ziehen mehr Talente an, die sich oft durch den Wunsch nach Weiterbildung als solche auszeichnen.

Etablierung einer gemeinsamen Lernkultur als generelles, langfristiges Erfolgskonzept.

Motivation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch inspirierende neue Erkenntnisse stärken.

2. Zielgruppen festlegen und verstehen

Gute Lerninhalte richten sich nach ihren Zielgruppen. 

Auch diese einfache Empfehlung kann in der Umsetzung anspruchsvoll werden:

Je nach Lebensstil, Betriebszugehörigkeit, Abteilung, Vorbildung, Alter, Sprache, Geschlecht, Erfahrung, Interessen, Auffassungsgabe oder sogar technischen Möglichkeiten können Zielgruppen sehr unterschiedlich sein.

Beispielsweise gibt es Berufsgruppen – etwa in Logistik, Produktion oder Aussendienst, die im Gegensatz zu ihren Kolleginnen und Kollegen in Büro kaum einen eigenen Desktop Rechner für Ihre Arbeit benötigen, einem eng getakteten Tagesablauf folgen und digital fast ausschliesslich über Mobilgeräte erreichbar sind. Für diese Zielgruppen kommen nur kürzere, schnell konsumierbare und mobil abrufbare Lerninhalte in Frage.

Kolleginnen und Kollegen, die den ganzen Tag vor einem breiten Bildschirm sitzen, kann man dagegen eher mit Lerninhalten motivieren, die etwas länger dauern und für Desktop-Rechner optimiert sind.

Wie löst man das Problem unterschiedlichster Zielgruppen am besten?

Die Antwort:

Indem man wichtige und typische Vertreterinnen und Vertreter aus diesen Zielgruppen frühzeitig identifiziert und involviert. – Wichtig sind nicht nur Persönlichkeiten in leitender Funktion, sondern auch Mitarbeitende, auf deren Meinung andere hören: Die «Influencer» eines Unternehmens.

Mit dieser Gruppe gilt es, die Charakterisierung und Anforderungen der Zielgruppen an Lerninhalte genau zu verstehen: Praxisorientiert und unter Berücksichtigung des Arbeitsalltages aller Lernenden.

3. Lehrmethode festlegen

Die Erstellung von Lerninhalte sollte die Lehrmethode oder Unterrichtsform im Blick behalten. 

Es gibt drei verschiedene Typen von Lernformen:

1. Reines Online-Lernen, auch E-Learnings genannt: Die Lernenden besuchen dabei orts- und zeitunabhängig einen Online-Kurs.

2. Reiner Präsenzunterricht: Die Lernenden werden an einem Schulungsort von Instruktor/-innen, Lehrer/-innen oder Experten/-innen unterrichtet.

3. Hybride Unterrichtsformen, auch «Blended Learning» genannt: Lernende können online Kurse besuchen und werden dabei unterschiedlich intensiv von Instruktor/-innen, Lehrer/-innen oder Experten/-innen begleitet.

Je nach Lehrmethode machen unterschiedliche Lerninhalte Sinn. 

Bei reinen E-Learnings ist es wichtig, dass Lehrgänge und Lerninhalte unabhängig und vollständig von Lernenden absolviert werden können. Das Gleichgewicht zwischen «zu einfach» und «zu anspruchsvoll» ist zu wahren: Beide Extreme können schnell dazu führen, dass Lerninhalte von Lernenden negativ bewertet werden.

Präsenzunterricht oder Blended Learning ermöglichen dagegen Lerninhalte in Form individueller Erklärung von Lehrpersonen. Das oben genannte Gleichgewicht zwischen «zu einfach» und «zu anspruchsvoll» ist weniger kritisch.

4. Lerninhalte erstellen

Nach der Erarbeitung der oben genannten Ziele, Zielgruppen und Lehrmethoden kommt die umfangreichere Arbeit: 

Die Erstellung von Lerninhalten, die begeistern.

Natürlich gibt es dazu einen ganzen Blumenstrauß an Empfehlungen, den wir bei MaxBrain aus unserer Arbeit mit Kundinnen und Kunden präsentieren könnten.

Die wichtigsten und spannendsten Empfehlungen seien hier nur kurz skizziert:

4.1. Relevanz für Lernende ist Prio 1.

Lerninhalte, die für Lernende nicht relevant sind, werden kaum je begeistern: Zu hektisch ist der Alltag, zu wenig Zeit bleibt für Belangloses. 

Die Relevanz von Lerninhalten ist die erste Priorität beim erstellen von Lerninhalten. 

Relevanz gewinnen Lerninhalte dadurch, dass sie Lernende weiterbringen; beruflich, persönlich oder beides.

Was «Weiterbringen» im Kontext der Relevanz von Lerninhalten bedeutet, lässt sich in einer Lernkurve visualisieren:

Relevanz von Lerninhalte

Die Lernenden haben einen aktuellen Wissensstand, der den Ausgangspunkt bildet.

Diesen Wissensstand gilt es genau zu verstehen: 

Falls Sie den Ausbildungsstand der Lernenden nicht richtig einschätzen, laufen Sie Gefahr, Lerninhalte anzubieten, die entweder zu banal oder zu anspruchsvoll sind. Beide Extreme führen unmittelbar dazu, dass Lerninhalte nicht relevant sind.

Um zu verstehen, was der Wissensstand von Lernenden ist, lohnt es sich, diese zu fragen.

Unsere Empfehlung:

Führen Sie Umfragen durch, welche Themen interessieren und welche Lernende wirklich weiterbringen. Beachten Sie dabei die unterschiedlichen Zielgruppen, wie oben bereits erläutert.

Der Wissensstand ist jedoch nur der Ausgangspunkt für die Bestimmung von Relevanz.

Um Lernende weiterzubringen, müssen Sie neben dem Ausgangspunkt auch das Ziel oder zumindest die Richtung verstehen, wohin Lerninhalte die Lernenden führen sollen.

Ein klassisches Beispiel: Verkaufstrainings 

Wenn Sie Ihrem Verkaufsteam Kochkurse anbieten, geben Sie zwar eine Richtung vor. Bestenfalls werden die Lernenden jedoch besser essen und allenfalls den Teamspirit steigern.

Besser und mehr verkaufen – das für Ihre Organisation vermutlich attraktivere Ziel – werden diese Lernenden mit Kochkursen alleine vermutlich nicht.

Nehmen wir an, das Ziel sei hier folgendermassen definiert:

Das Verkaufsteam soll dank Weiterbildung besser und mehr verkaufen.

Allenfalls können Sie hier sogar konkrete Zahlen definieren: XX% mehr Umsatz pro Verkaufsmitarbeiterin und -mitarbeiter pro Quartal.

Als nächstes prüfen Sie den Wissensstand Ihrer Verkäuferinnen und Verkäufer:

Sie stellen fest, dass die Grundzüge ihrer Produkte schon beherrscht werden, jedes Mitglied Ihres Verkaufsteams kommunikativ stark ist und weiss, dass es darum geht, den Kunden Vorteile anzubieten.

Falls Sie dieser Gruppe Kurse oder Lerninhalte darüber bieten, wie wichtig es ist, dass man einen Kundenvorteil verkauft, werden die Lerninhalte vermutlich als zu banal bewertet und sofort an Relevanz verlieren.

Im Laufe der Gespräche mit Verkaufsleiterinnen und Verkaufsleiter, sowie einzelnen Verkäuferinnen und Verkäufer stellen Sie jedoch fest, dass spezifische Themen noch ungenügend beherrscht werden.

Das Verkaufsteam ist beispielsweise noch etwas zu wenig ausgebildet, was spezielle Schritte im Verkaufsprozess wie Einwandbehandlung, Preisverhandlungen oder Abschlusstechniken betrifft.

Konsequenz:

Die Erstellung von Lerninhalten wird sich in diesem Fall voll auf diese für die Performance Ihres Sales-Teams relevanten Themen fokussieren. – Sie begeistern damit Ihre Lernenden und sind Ihrem Ziel, den Umsatz Ihres Unternehmens zu steigern ein großes Stück näher gekommen.

4.2. Relevanz für Ihre Organisation: Die Pyramide

Neben der Relevanz für Lernende ist die Relevanz für Ihre Organisation zentral. 

In den Gesprächen mit Organisationen unterschiedlichster Branchen und Kulturen setzen wir bei MaxBrain fast immer auf die Visualisierung über eine Lernpyramide.

Diese sieht dann beispielsweise so aus:

Lerninhalte Pyramide MaxBrain Relevanz für Firmen

Die Lernpyramide ordnet das Wissen, das eine Organisation benötigt, entlang zweier Dimensionen.

a.) Eine vertikale Dimension, die nach Must-Haves, Fachwissen, Softskills und Werte unterscheidet.

b.) Eine horizontale Dimension, die unterscheidet, ob es sich um firmenspezifisches oder allgemeingültiges Wissen handelt. – Diese Unterscheidung ist später relevant, wenn es um die Frage geht, ob man Lerninhalte individuell produzieren oder am Markt einkaufen kann. Mehr dazu unten.

Anhand der Pyramide lässt sich die Relevanz von Lerninhalten für eine Organisation schnell und übersichtlich ableiten.

4.3. Storytelling

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass Menschen Geschichten mögen. Lieber Geschichten als endlose, theoretische Abhandlungen. 

«Storytelling» ist in aller Munde.

Was eine gute Geschichte ausmacht, ist etwas weniger bekannt.

Eine gute Geschichte ist meist von folgenden Faktoren geprägt:

Setting: Ein bestimmtes Setting oder Hintergrund, in der die Geschichte stattfindet.

Charaktere: Die Heldinnen oder Helden, sowie Nebencharaktere, mit denen man sich identifizieren oder die man zumindest gut verstehen kann.

Problem: Das Problem oder Konflikt, mit dem die Charaktere innerhalb des Settings konfrontiert werden.

Lösung: Die generelle Lösung des Problems.

Plot: Die Art und Weise, wie Charaktere die Lösung konkret umsetzen.

Nächstes Mal, wenn Sie einen Film schauen, eine Nachricht lesen oder sich einen Roman zu Gemüte führen: Achten Sie auf diese Elemente. Der Mainstream definiert eine gute Geschichte immer anhand dieser Bestandteile.

Dasselbe gilt für die «Story» von Lerninhalten:

1.) Beschreiben Sie eine Situation und Charaktere, mit denen sich Lernende identifizieren oder die Lernende verstehen.

2.) Formulieren Sie den Konflikt, mit dem diese Charaktere konfrontiert werden, und die allgemeine Lösung davon.

3.) Zeigen Sie dann auf, wie diese Charaktere die Lösung umgesetzt haben.

4.4. Bringen Sie Beispiele, Beispiele, Beispiele

Erklärungen funktionieren am besten über Beispiele. Achten Sie bei Gelegenheit einmal darauf, wie Sie jemandem etwas erklären: 

Die theoretischen Grundlagen, Ursachen, Gründe, Zusammenhänge sind Ihnen vielleicht klar.

Sobald Sie diese anderen Menschen mitteilen, helfen häufig nur konkrete Beispiele, um ihre Theorie wirksam zu vermitteln.

Unsere klare Empfehlung:

Bringen Sie in immer Beispiele zu abstrakten Grundlagen.

4.5. Überraschen Sie Lernende mit neuen, originellen Lerninhalten.

Das Feedback «Kenn ich schon» kann für die Akzeptanz von Lerninhalten und die Begeisterung Ihrer Lernenden vernichtend sein.  Banale Common-Sense Lerninhalte diskreditieren sofort Ihre ganzen Bemühungen.

Die besten Lerninhalte sind originell, neuartig und inspirierend.

Inspirierende Lerninhalte haben meist folgende Eigenschaften gemeinsam:

1. Relevanz: Inspirierende Lerninhalte sind relevant. Dazu beachten Sie die Ausführungen oben, die automatisch dazu führen, dass Inhalte neu sind.

2. Emotional: Inspirierende Lerninhalte sind emotional und erzählen Geschichten. Siehe Storytelling oben.

3. Begründet: Menschen lieben Gründe. Das Warum einer These hilft deshalb, eine These inspirierender klingen zu lassen. Eine These mit einer schlechten oder oberflächlichen Begründung ist immer noch inspirierender als eine These ohne Begründung.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Lerninhalte diese drei Faktoren berücksichtigen.

4.6. Bieten Sie Struktur: Lerninhalte entlang abwechslungsreicher Lernpfade

Menschen mögen Strukturen; ohne fühlen sie sich rasch orientierungslos. 

Strukturen machen für alle oben genannten Themen, insbesondere für Relevanz Sinn.

Konkret empfehlen wir immer, Lerninhalte in Form von Lernpfaden zu strukturieren.

Mit Lernpfaden definieren Sie den Weg eines Lehrganges; Schritt für Schritt von einfachen zu anspruchsvollen Lerninhalten. 

Die Lerninhalte entlang eines Lernpfades können auch gerne in Ihrem Format variieren.

Abwechslung hält die Lernenden bei der Stange.

Bieten Sie Texte an, gefolgt von Bildern und Videos. Erstellen Sie ab und zu Quizzes, die sicherstellen, dass die Grundlagen beherrscht werden, bevor anspruchsvollere Lerninhalte vermittelt werden. 

Sofern Sie ein modernes Learning Management System (LMS) nutzen, sind solche Formate und Lerninhalte leicht zu kombinieren.

4.7. Kurz und bündig: Learning Nuggets

Zeit und Geduld: Zwei knappe Güter unserer Gesellschaft. 

Immer beliebter bei MaxBrain sind deshalb sogenannte «Learning Nuggets»: Kurze, spannende Lerneinheiten, Zusammenfassungen oder Kurzversionen umfangreicherer Lehrgänge.

KISS: Keep it short and simple ist für die Erstellung von Lerninhalten ein bewährtes Prinzip.

Achten Sie jedenfalls darauf, dass Sie genügend Learning Nuggets bieten.

Die Mehrheit der Lernenden wird dankbar sein. 

Diejenigen, die lieber tiefgründige und ausführliche Lerninhalte bevorzugen, werden sich über ein Learning Nugget zwischendurch nicht beschweren.

4.8. Bieten Sie Interaktion und dynamische Lernkultur

Unzählige Organisationen setzen heute auf statische Powerpoint Präsentationen oder PDFs für die Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden.

Ob und wie gut die Mitarbeitenden die Inhalte solch statischer Dokumente lernen, ob die Inhalte begeistern, wie schnell Wissen erworben wird, was es bringt und viele weiteren Fragen sind kaum beantwortbar.

Wer eine dynamische Lernkultur aufbauen möchte, die mittel- bis langfristig den Erfolg eines Unternehmens prägt, setzt heute dagegen auf interaktive Lernplattformen mit Quizzes, Lernkontrollen, Lernpfaden, Zertifikaten und vieles mehr. Im Blogbeitrag «Was macht ein gutes LMS aus? (für 2023+)» habe ich festgehalten, was eine gute, interaktive Lernplatform leisten muss.

Tatsache ist, dass Interaktion zu einem wesentlich höheren «Engagement» der Lernenden führt. Statt Lehrinhalte nur passiv zu konsumieren, werden Lernende gefordert, können selber ihre Lernfortschritte sehen, werden dafür belohnt und dadurch einiges motivierter.

Die für viele Unternehmen wichtige Kennzahl der «Time to Competency», also die Zeit, die eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter braucht, um eine neue Kompetenz zu lernen, wird durch Interaktion optimiert.

Bieten Sie Lerninhalte und Lernpfade an, die Interaktion beinhalten.

4.9 Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung

Sie erinnern sich vielleicht noch an Ihre Schulzeit: Lernen braucht Wiederholung. 

Abgesehen von einigen wenigen, privilegierten Menschen mit photographischem Gedächtnis können sich die meisten von uns Lerninhalte nicht auf den ersten Blick merken.

Und wer sich später nicht an einen Lerninhalt erinnert, lernt ihn nicht.

Wie damals beim Pauken von Schulstoff gilt für Lerninhalte in der Weiterbildung, dass Wiederholungen in variierter Form für den Lernerfolg entscheidend sind.

Fürchten Sie sich nicht vor «Langeweile» bei Wiederholungen. Lieber Lehrinhalte ein Mal zu viel wiederholen, als Lernende, die Lerninhalte sofort wieder vergessen.

4.10 Bieten Sie Zusammenfassungen an

Zusammenfassungen sind beliebte Lerninhalte, sowohl vor als auch nach einem Kurs. 

Unsere klare Empfehlung lautet daher: 

Machen Sie den Lernenden das Leben einfacher und bieten Sie Zusammenfassungen an, um schnell zu erfassen, was die wichtigsten Erkenntnisse eines Kurses sind.

4.11. Lernzielkontrollen und Quizzes

Zu meiner Jugendzeit hiess es noch «Prüfung» oder «Examen». In den Schweizer Schulen hat sich unterdessen der etwas weitläufigere Begriff der «Lernzielkontrolle» etabliert. 

«Lernzielkontrollen» oder – spielerischer formuliert – «Quizzes» bieten sowohl Lernenden wie Lehrenden die Möglichkeit, besser zu verstehen, ob Lerninhalte erfolgreich beherrscht werden oder nicht.

Lernzielkontrollen oder einfache Quizzes gehören damit zu den wichtigsten interaktiven Lerninhalten.

Das von uns dafür empfohlene Tool dafür ist Classtime.

Es gibt zudem sehr nützliche Systeme, die bei jeder Aufgabe sofort Feedback geben und den Lernenden helfen, ihre Fehler sofort zu erkennen. Das von MaxBrain empfohlene Tool dafür ist TaskBase

4.12. Motivation: Vermitteln Sie ein gutes Gefühl

Lerninhalte sollten motivieren und begeistern.  

Abgesehen von den oben stehenden Ideen, gibt es zahlreiche weitere Faktoren, um mit Lerninhalten ein gutes Gefühl zu vermitteln. Beispielsweise:

Sprache: Eine möglichst positive, konstruktive Sprache verwenden

Abwechslung schaffen durch die Kombination von Text, Bild, Video, Quizzes etc.

Relevanz erklären: Kurze Erklärungen geben, warum ein Lerninhalt für den Lernenden wichtig ist.

Lob: Lernende ab und zu für Ihren Lernfortschritt explizit loben.

Zertifikate für absolvierte Kurse oder Lerneinheiten anbieten, auf die Lernende stolz sein können.

4.13. Design visualisiert Qualität

Das Design ist ein entscheidender Faktor dafür, wie die Qualität von Lerninhalten wahrgenommen wird. Ein Top-Design vermittelt schneller den Eindruck von Qualität, unabhängig von allen oben genannten Punkten. – Umgekehrt können sehr gute Lerninhalte als minderwertig wahrgenommen werden, wenn das Design minderwertig aussieht. Es lohnt sich daher, auf Schriftarten, Farben, Bilderwelten zu achten und in graphische Konsistenz über alle Lerninhalte hinweg zu investieren. Unsere zwei Empfehlungen:

1. Legen Sie von Anfang an einen einheitlichen, qualitativ hochwertigen Design-Stil fest.

2. Erstellen Sie Templates und verwenden Sie diese Templates konsistent über alle Lerninhalte hinweg.

4.14. Lerninhalte optimieren: Feedback sammeln, auswerten und verwerten

Gute Lehrinhalte sind das Resultat von Erfahrung und teilweise jahrelanger Optimierung.

Organisationen, die viele Mitarbeitende beschäftigen und eine Lernkultur bereits etabliert haben, optimieren Lerninhalte «on the go». Das bedeutet, dass Lerninhalte zunächst in kleineren, repräsentativen Gruppen getestet werden.

Dank systematischem Feedback werden die Lerninhalte optimiert.

Die darauf folgenden Lernenden profitieren damit von einem «Proof of Concept», hoher Qualität und praxisnaher Relevanz.

Feedback zu Lerninhalten einholen, lohnt sich meiner Erfahrung nach immer:

Gerade die professionellen Bildungszentren, die mit MaxBrain zusammenarbeiten, beweisen das täglich: Unternehmen wie WEKA, Goethe Business School oder VEB.ch setzen alle konsequent auf Feedback nach jedem Kurs. 

Technisch gesehen bieten Tools wie SurveyMonkey in Kombination mit einer professionellen Lernplattform eine einfache Möglichkeit, Feedback zu sammeln und auszuwerten.

Dank systematischem Feedback werden die Lerninhalte optimiert.

5. Build or buy? – Sie müssen nicht jeden Kurs selber erstellen!

Inzwischen gibt es eine ganze Industrie von Anbietern, die Lerninhalte oder passende Zwischenlösungen anbieten. 

(A) Öffentliche Plattformen: Plattformen wie YouTube oder Udemy bieten von Haus aus eine schier endlose Auswahl an Learning Nuggets an. Die Weitläufigkeit des Angebotes dort ist allerdings eine Herausforderung: Die richtig guten, originellen Lerninhalt herauszupicken, kann schnell herausfordernd sein.

(B) Spezialisierte Anbieter von Allgemeinwissen: Anbieter wie GoodHabitz oder Elucydate bieten Ihrerseits hochwertige, sofort einsetzbare E-Learnings an. Im Gegensatz zu YouTube oder Udemy ist das Kursangebot fokussierter auf den Erfolg von Organisationen. Ausserdem werden Lerninhalte sorgfältig kuratiert und über die Jahre optimiert.

(C) Bildungszentren: Institute für professionelle Weiterbildung wie WEKA, Goethe Business School oder Digicomp bilden jedes Jahr zehntausende Menschen zu spezifischen berufsrelevanten Themen aus. Neben Präsenzunterricht bieten solche Organisationen auch hybride Lehrformate wie Blended Learning an und organisieren bei Bedarf individuelle Inhouse-Kurse bei Organisationen selbst.

(D) Spezialisierte Agenturen: Auf Lerninhalte spezialisierte Agenturen wie Somedia Learning in der Schweiz oder ML Gruppe in Deutschland erstellen didaktisch hochwertige, individuelle Kurse für Organisationen, Industrieunternehmen und Behörden her. Sollten Sie also individuelle, firmenspezifische Kurse benötigen, können Sie diese dort in Auftrag geben.

Kurz:

Sie müssen nicht jeden Lerninhalt selbst erstellen. Sie können Lerninhalte auch kaufen oder von Drittanbietern herstellen lassen.

Neben der Zeitersparnis profitieren Sie beim Erwerb von Lerninhalten bei externen Anbietern von deren jahrelanger Erfahrung und einer durch Praxis geprüften Qualität.

Meine Empfehlung: 

1. Sprechen Sie mit Spezialistinnen und Spezialisten darüber, wie Sie die besten Lerninhalte erstellen können.

2. Testen Sie Lerninhalte Dritter, insbesondere wenn es um Allgemeinwissen geht, das bei spezialisierten Anbietern wie GoodHabitz oder Elucydate bereits sehr hochwertig zur Verfügung steht.

3. Holen Sie sich Angebote für die Erstellung individueller Kurse durch professionelle Agenturen ein, die auf Lerninhalte spezialisiert sind.

Fragen an Sie:

Nun möchte ich von Ihnen gerne erfahren:

Welche Tipps aus diesem Artikel finden Sie besonders wertvoll? 

Welche weiteren Empfehlungen würden Sie für die Erstellung von Lerninhalten geben?

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