Produktivität, beziehungsweise mehr in der gleichen Zeit erreichen, kann ein entscheidender Faktor für Ihren beruflichen Erfolg und Ihr persönliches Glück sein.
Wer auf Google nach «Produktivität steigern» oder «Produktivität Formel» sucht, wird schnell erkennen, dass sich viele Artikel überschneiden und häufig Tipps wie «Planen Sie Ihren Tag», «Setzen Sie Prioritäten», «Stoppen Sie Multitasking» oder dergleichen angeboten werden.
Einige dieser Empfehlungen mögen gut funktionieren. Andere scheinen mir zu abstrakt oder lebensfremd zu sein.
In diesem Artikel möchte ich 40 Gewohnheiten oder «Hacks» für Produktivität niederschreiben, die meinen Alltag wirklich prägen.
Dank dieser Angewohnheiten konnte ich mehrere erfolgreiche Firmen gründen. – Etwas weniger glamourös dargestellt: Viele dieser Angewohnheiten habe ich lange nicht ernst genommen und damit unglaublich viel Zeit verschwendet.
Es freut mich, wenn die eine oder andere Idee dazu beiträgt, dass Sie 10 Mal mehr in der gleichen Zeit erreichen
1. Erst denken, dann tun. [Top-Tipp für Produktivität]
Es klingt selbstverständlich und wird im Alltag oft vernachlässigt:
Überlegen Sie zuerst, wie Sie das, was Sie erreichen wollen, schneller erreichen.
Das ist nicht einfach: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – und muss es durch die Komplexität seiner Lebensweise sogar sein.
Lebens- und Arbeitsweise werden nur selten hinterfragt.
Manchmal bestimmt nicht einmal Gewohnheit die Schwierigkeit, sondern sozialer Druck oder das Festhalten am eigenen, oft überschätzten Status.
Es gibt Menschen, die lieber nicht zugeben, dass Ihre Arbeitsweise unproduktiv ist, als sich zu ändern und erfolgreicher zu leben. Sozialer Druck und Status-Denken bieten einen sicheren Weg zu viel Zeitverschwendung, Unproduktivität und Unzufriedenheit.
Meine Empfehlung:
Gewöhnen Sie sich daran, phantasievoll darüber nachdenken, wie Sie eine Aufgabe schneller erledigen können.
Mit Phantasie kommen Sie auf Lösungen, die Ihre Produktivität um ein Vielfaches erhöhen.
Beispiele aus dem Arbeitsalltag:
Excel Tabellen erstellen, E-Mails schreiben oder Präsentationen entwerfen.
Oft dauern solche Aufgaben mit der Methode «einfach drauflos arbeiten» unter Berücksichtigung aller Konsequenzen 10 Mal länger: Ein immenser Produktivitätsverlust.
Es lohnt sich, zuerst zu überlegen, wie das Endresultat aussehen könnte, welche Teile der Arbeit sich wiederholen und wie man schneller zum Ziel kommt.
Excel, bzw. Google Sheets bieten z.B. unzählige Funktionen an, mit denen selbst komplexe Analysen rasend schnell erstellt werden können. Eine kurze Recherche zu Tabellen-Formeln kann enorm Zeit sparen.
Eine gut durchdachte Storyline kann die detaillierte Arbeit an einer Präsentation um das Zehnfache beschleunigen, falls Sie damit vermeiden, später alles umstellen zu müssen.
Für einfache Aufgaben einen Auftrag an Freelancern vergeben kann Ihre Arbeit sofort um Stunden oder Tage verkürzen. Mehr dazu unten.
Ein weiteres Beispiel speziell für Team Leader oder Manager:
Zuerst die Konsequenzen Ihrer Visionen, Ziele oder Aufgaben sorgfältig überlegen, testen und dann erst kommunizieren: Sie sparen damit sehr viel Zeit, um spätere Missverständnisse zu klären oder den Kurs ihrer Mitarbeitenden zu korrigieren.
Sie fokussieren damit Ihre wertvollste Ressource, Ihre Mitarbeitenden, auf das Richtige. Ihr Team wird produktiver.
2. Beantworten Sie die Frage nach dem Warum?
Das Warum («Why») wurde vor einigen Jahren durch den TED-Talk von Simon Sinek gehyped:
Sinek bezieht sich dabei auf die großen Ideen von Unternehmen oder Persönlichkeiten, die andere inspirieren.
Das «Warum» funktioniert jedoch auch im Kleinen.
Fragen Sie sich, welches Problem Sie durch Ihre Arbeit lösen wollen. Das Verschwinden des Problems ist das Warum Ihrer Arbeit.
Wichtig:
Geben Sie sich nicht mit der erstbesten Idee zufrieden, was das Problem sein könnte. Nehmen Sie sich genug Zeit, um zu verstehen, welche Lösung wirklich gefragt ist.
Ein klassisches Beispiel:
Sie müssen für einen Kunden eine Präsentation zum Angebot Ihres Unternehmens erstellen.
Das Problem, das Ihnen etwas zu voreilig einfällt und Sie mit dieser Präsentation lösen möchten: Der Kunde hat nicht genügend Informationen zu Ihrem Angebot.
Ihre etwas zu voreilige Lösung: Eine tolle Hochglanz-Präsentation erstellen, die grafisch beeindruckt und inhaltlich umfangreich alle Produkte, Dienstleistungen und Mehrwerte Ihres Unternehmens perfekt zusammenfasst.
Ein Nachdenken oder Gespräch mit dem Kunden über dessen Ziele hätte gezeigt:
Der Kunde interessiert sich lediglich für einen Teilbereich Ihres Angebotes. Er interessiert sich nicht einmal für Ihre Fähigkeiten, sondern für mehr Geld, mehr Produktivität, weniger Zeitverlust, Unterhaltung, Fortschritt oder dergleichen für sich selbst.
Weder der Kunde noch seine Kolleginnen und Kollegen haben Lust oder Zeit, den umfangreichen Leistungskatalog eines selbstverliebten Dienstleisters studieren zu müssen.
Das Problem bezieht sich nur auf einen Teil, genauer geschrieben: Konsequenz Ihrer Lösung für den Kunden.
Sie können sich die Zeit für die Aufarbeitung Ihres vollen Angebotes sparen und darüber hinaus noch Ihren Kunden glücklicher machen!
3. Dringlichkeit und Wichtigkeit: Teilen Sie große Aufgaben nach dem Eisenhower-Prinzip ein.
Dieses Prinzip ist allgemein bekannt als Eisenhower-Prinzip, benannt nach dem General und späteren U.S. Präsidenten Dwight D. Eisenhower, der im Zweiten Weltkrieg im Kampf gegen Hitlers Verbrecherregime zum Wohle der ganzen Welt entscheiden musste, was nun dringend oder wichtig oder keins von beiden war.
Ist eine Aufgabe weder dringend, noch wichtig, lassen Sie sie sein: Sie blockieren damit Zeit für die wichtigen und dringenden Themen.
Das Eisenhower-Prinzip ist im realen Leben zu relativieren:
Was dringend und wichtig ist, entscheidet oft nur ein Gefühl. Zu ungewiss ist die Zukunft. Keine Entscheidung ist sicher, sonst wäre sie eine Schlussfolgerung.
Manche überlassen grosse Entscheidungen lieber ihrer oder ihrem Vorgesetzten.
Viele Aufgaben sind so klein und von kurzer Dauer, dass sich die Zeit, über Wichtigkeit oder Dringlichkeit nachzudenken, gar nicht erst lohnt. Solche Aufgaben lieber einfach sofort erledigen und vergessen.
Die Empfehlung, Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit zu priorisieren, bezieht sich fast ausschließlich auf größere Projekte, die mehrere Tage, Wochen, Monate oder Jahre dauern.
Aber immerhin lohnt es sich in solchen Fällen:
Sie sparen damit unter Umständen Tage, Wochen, Monate oder Jahre.
4. Planen Sie nicht zu weit voraus: Versuchen Sie lieber, kleine Aufgaben außergewöhnlich gut zu erledigen.
Der amerikanische Schauspieler und Regisseur Woody Allen hat einmal bemerkt:
Denn erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.
Deshalb haben die meisten langfristigen Pläne eines gemeinsam: Sie sind falsch.
Statt viel Zeit und Energie in langfristige Planungen zu investieren, lohnt es sich, eher unscharfe Visionen zu definieren und flexibel zu halten, um den Fokus auf die Ausführung und Qualität der kleinen Schritte zu setzen.
5. Lernen Sie so viel Sie können – ein Leben lang.
Was ist der Unterschied zwischen einem erfahrenen Software-Entwickler und einem Anfänger, der gerade programmieren lernt? Der erste ist vermutlich 1000x Mal schneller, wenn es darum geht, eine Software zu verbessern oder neu zu schreiben.
Die Sales-Mitarbeiterin, die gelernt hat, wie man Kundenbedürfnisse versteht, wie man den Wert der eigenen Lösung präsentiert, Einwände behandelt und Abschlüsse tätigt, schließt mehr Kundenaufträge ab als Kollegen, die das nicht wissen; gegebenenfalls 10-30 Mal mehr!
Die Marketing-Mitarbeiterin, die weiss, wie sie Interessentinnen und Interessenten am besten erreicht oder ihre Marke am besten positioniert, macht den Unterschied zwischen einer stagnierenden und einer dynamischen, erfolgreichen Geschäftsentwicklung aus.
Die Geschäftsführerin, die sich mit Führungsqualitäten auseinandergesetzt und gelernt hat, wie man Mitarbeitende zu Höchstleistungen motiviert, erreicht mit Ihrem Unternehmen sehr viel mehr als die Konkurrenz, die von einem beratungsresistenten, narzisstischen Manager geführt wird.
Kurz: Wissen beschleunigt in unzähligen Kontexten Ihre Arbeitsweise.
Wissen erlangt man durch Lernen.
Wer seine Produktivität dauerhaft steigern möchte, setzt auf lebenslanges Lernen.
6. Führungskräfte: Etablieren Sie eine Lernkultur!
Der letztgenannte Punkt zum persönlichen Lernen als Massnahme, um Produktivität zu steigern, ist vor allem für Führungskräfte von unschätzbarem Wert.
Ein kürzlich geteilter, fiktiver Dialog zwischen CEO und CFO regt zum Denken an:
Als Führungskraft lohnt es sich auf jeden Fall, in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden zu investieren, um die Produktivität zu erhöhen.
Investieren Sie in Lerninhalte, die Ihre Mitarbeitenden inspirieren, weiterbringen und gleichzeitig Ihren Geschäftserfolg steigern.
Investieren Sie in eine gute hauseigene Lernplattform, um Ihre Mitarbeitenden systematisch weiterzubilden, Schwächen zu beseitigen oder schnellere und bessere Resultate zu erreichen.
Wichtig: Richten Sie Ihre Lerninitiativen nach Ihren Unternehmens- oder Abteilungszielen aus.
In eigener Sache:
Unsere Mission bei MaxBrain besteht darin, den Geschäftserfolg unserer Kunden über unsere Lernplattform zu steigern. – Für fast alle unsere Industriekunden steht dabei die Produktivität im Vordergrund: Sei es über Verkaufsschulungen, Produktschulungen oder in der Weiterbildung der eigenen Führungskräfte.
Falls Sie daran interessiert sind, eine solide Lernkultur zu etablieren, um die Produktivität Ihrer Mitarbeitenden nachhaltig zu steigern, kontaktieren Sie uns und oder betragen Sie einen Testaccount bei MaxBrain.
7. Gewöhnen Sie sich tugendhaftes Verhalten an.
Diese Empfehlung klingt etwas archaisch und ist tatsächlich schon etwas älter.
Genau genommen geht diese Empfehlung auf den Philosophen Aristoteles (384 v. Chr. bis 322 v. Chr.) zurück, der eine epochemachende Philosophie begründete, Naturforscher war und unter anderen Alexander den Grossen als Lehrer und Berater zur Seite stand.
Aristoteles‘ Tugendethik in einem seiner Hauptwerke, der Nikomachischen Ethik, bezog sich zwar auf die Frage, wie man glücklich werden könne. Seine Antwort: Durch Tugendhaftigkeit, also gute Angewohnheiten.
Seine Lehren können in einem moderneren Kontext gut auf die Faktoren rund um Produktivität angewendet werden.
Es lohnt sich, sich gutes und produktives Verhalten anzugewöhnen. Gutes Verhalten zeichnet sich dadurch aus, dass es sich in der Mitte zwischen unproduktiven Extremen befindet.
Konkret lohnt es sich, die folgenden Angewohnheiten zu pflegen:
Seien Sie weder geizig, noch verschwenderisch, sondern grosszügig. – Sie erreichen damit mehr bei anderen Menschen und werden produktiver.
Seien Sie weder feige, noch tollkühn, sondern mutig. – Mut zahlt sich gerade in der heutigen Zeit aus, die ungeheuer viele Möglichkeiten und Opportunitäten bietet. Das größte Risiko besteht manchmal darin, keine Risiken zu nehmen.
Seien Sie weder gefühllos, noch zügellos, sondern besonnen. – Besonnenheit hilft Ihnen, bessere Entscheidungen zu treffen und produktiver zu werden.
8. Erfinden Sie das Rad nicht neu.
Erfinden Sie nicht ständig das Rad neu:
Prüfen Sie, ob jemand anderes Ihre Aufgabe schon gelöst hat.
Fragen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen.
Oder fragen Sie Google.
Es gibt fast immer jemand, der etwas ähnliches schon gemacht hat, Vorlagen bietet oder seine Erfahrungen und wertvollen Tipps teilt. Das einzige, was Sie dafür können müssen, ist, offen zu fragen oder clever online zu suchen.
9. Setzen Sie Freelancer für einfache, aber zeitaufwendige Aufgaben ein.
Im Arbeitsalltag gibt es viele einfache Aufgaben, die sehr zeitaufwendig sind.
Dazu gehören beispielsweise die Lead-Recherche im Sales, Bild- oder Videobearbeitung im Marketing, das Erstellen oder Prüfen aufwendiger Excel-Tabellen, repetitive Arbeiten in der Buchhaltung und vieles mehr.
Der Tipp für mehr Produktivität:
Nutzen Sie Plattformen wie Fiverr oder Freelancer.com.
Hier finden Sie tausende günstige Freelancer, die solche Arbeiten schnell und manchmal besser erledigen können als Sie selbst.
Achten Sie auf Bewertungen und Kundenmeinungen zu diesen Freelancern.
Bauen Sie sich mit der Zeit eine Gruppe an externen Mitarbeitenden auf, von denen Sie wissen, dass sie schnell, günstig und kompetent arbeiten.
Einfache Arbeiten, die 1-8 Stunden dauern, können Sie in 5 Minuten delegieren.
Sie sparen das 12-96-Fache Ihrer Zeit und fokussieren sich auf die wichtigen und dringenden Aufgaben
Für Führungskräfte verdient der Punkt zu Freelancers eine zusätzliche Erwähnung.
Oft sind sich Führungskräfte gar nicht bewusst, wie viel Zeit und Geld es kostet, von Mitarbeitenden einfache, aufwendige Aufgaben erledigen zu lassen.
Ein oft gesehenes Beispiel:
In einem meiner früheren Unternehmen habe ich einen Monat lang gemessen, wie viel Zeit die Sales-Mitarbeitenden investieren, um neue Leads zu recherchieren. Das Sales-Team bestand damals aus 39 Mitarbeitenden an drei Standorten in Deutschland und in den USA.
Das Resultat: 2-3 Stunden am Tag recherchierte jeder einzelne Sales-Mitarbeiter in verschiedenen Branchen seine Leads!
Bei einem Arbeitstag von 8 Stunden sind das rund 25-35% der Zeit!
Wird man sich dieser irren Zahlen bewusst, fallen sofort die Einbussen an Produktivität und Wirtschaftlichkeit auf:
Produktivität: Erstens haben Sales-Mitarbeitenden, die selbst Lead-Daten recherchieren, 25-35% weniger Zeit, um sich auf ihre Kernkompetenz, die Kundenakquise, zu konzentrieren.
Wirtschaftlichkeit: Zweitens sind die Kosten für Lead-Recherche völlig überrissen. Der Aufwand für Lead-Recherchen mit 25-35% der Arbeitszeit meiner Mitarbeitenden bedeutete, dass ich zwischen 10 und 14 (!) Vollzeitstellen in Deutschland und USA allein für die Lead-Recherche investierte und zwar in Mitarbeitende, deren Kernkompetenz gar nicht darin bestand, Internet-Recherchen und Datenanalysen zu tätigen!
Wirtschaftlich gesehen ein völliger Unsinn!
Wollen Sie die Produktivität Ihrer Mitarbeitenden erhöhen oder viel Geld sparen?
Rekrutieren Sie sich einen Pool an günstigen Freelancerinnen und Freelancer und delegieren Sie möglichst viele einfache Aufgaben, die zeitaufwendig sind.
10. Nutzen Sie möglichst nur kollaborative Tools.
Wir schreiben das Jahr 2022.
Web-basierte Cloud-Applikationen, die kollaboratives Arbeiten ermöglichen, sind millionenfach getestet, entsprechen hohen Sicherheitsstandards und sind intuitiv für alle nutzbar.
Meine präferierten Tools dieser Art sind Google Workspace, DocuSign oder Figma für Design und Product Management.
Trotzdem erhalte ich von Firmen, vor allem großen Unternehmen, regelmäßig lokal gespeicherte Microsoft Word, Powerpoint oder Excel Dateien.
Der Aufwand, aktualisierte Versionen per E-Mail hin und her zu senden, reduziert die Produktivität aller Beteiligten sofort.
Produktive Unternehmen arbeiten mit möglichst wenig lokal gespeicherten Dateien und setzen voll auf kollaboratives Arbeiten.
11. Arbeiten Sie in einem produktiven Team.
Für die eigene Produktivität sind Effizienz und Kompetenz der Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten, von unschätzbarem Wert.
Ist ein Team überdurchschnittlich dynamisch und erreicht in Tagen das, wofür andere Monate brauchen, hat das Sogwirkung auf Ihre eigene Produktivität.
Zum Einen lernen Sie in solchen Teams weitere Wege, mehr in der gleichen Zeit zu erreichen.
Zum Anderen ist ein dynamischer, ergebnisorientierter Teamspirit ungeheuer motivierend und wirkt sich positiv auf Ihren Ehrgeiz aus.
12. Teilen Sie anderen Ihre Ziele mit.
Man kennt es noch aus Studienzeiten: Der Großteil der Seminararbeit wird in der Nacht vor dem Abgabetermin geschrieben. Der Druck musste von aussen kommen.
Sozialer Druck wirkt für ein soziales Tier wie den Menschen Wunder:
Anerkennung und Furcht vor persönlicher Kritik gehören für die meisten Menschen zu den stärksten non-monetären Motivationsgründen.
Teilen Sie anderen mit, wie viel Sie in kürzester Zeit erreichen wollen.
Sie setzen sich damit unter Druck und wollen unbedingt vermeiden, als Großmaul belächelt zu werden.
Sofern Sie sich für die Meinung anderer interessieren, gibt es kaum einen stärkeren Hebel für die eigene Produktivität.
13. Bleiben Sie freundlich: Verschwenden Sie keine Zeit mit unnötigen Konflikten und steigern Sie Ihre Produktivität.
Freundlich und höflich sein, klingt zwar wie eine Selbstverständlichkeit, ist in einem hektischen Alltag und in geschäftlich angespannten Situationen jedoch nicht immer leicht.
Einmal abgesehen von persönlichem Stil und Ethik hilft Freundlichkeit, produktiver zu sein.
Freundliche Menschen verschwenden weniger Zeit mit sinnlosen Streitigkeiten, kleinlicher Betriebspolitik und werden lieber von anderen unterstützt.
Seien Sie freundlich zu Ihren Kolleginnen und Kollegen.
14. Die kosmische Sicht: Lassen Sie sich nicht von operativen Kleinkrisen stressen.
In jedem Unternehmen und an jedem Arbeitsplatz gibt es Momente, in dem irgendein scheinbar furchtbares Ereignis geschieht:
Eine Kundenbeschwerde, eine Kündigung, ein böser Pressebericht, eine Abmahnung, eine beleidigende Bemerkung, banaler Neid, eine harte Kritik oder die Lüge eines Wettbewerbers – die Liste lässt sich beliebig erweitern.
Oft handelt es sich dabei um das, was ich «operative Kleinkrisen» nenne.
Es sind Krisen, die im Rückblick immer nur klein und unbedeutend sind, sich im Moment ihrer Entfaltung jedoch tief und schmerzhaft anfühlen.
Häufiger Fehler: Die eigene Person oder das Problem werden viel zu wichtig genommen.
Das beste Mittel dagegen ist das, was ich die «kosmische Sicht» nenne.
Die radikalste Ausprägung dieser kosmischen Sicht besteht darin sich daran zu erinnern, dass man selber nur ein kleiner Punkt auf einem grossen Planeten ist; der Planet nur ein Punkt im Sonnensystem; das Sonnensystem nur ein Punkt in der Milchstraße und die Milchstraße nur ein Punkt im Universum bleibt. Sie haben keinen Grund, sich über einen Punkt aufzuregen.
So weit sollte und kann man aus psychohygienischen Gründen im Arbeitsalltag natürlich nicht denken.
Allein die Erinnerung daran, dass das Leben weitergeht und operative Kleinkrisen fast ausnahmslos von kurzer Dauer sind, hilft jedoch, sich davon nicht einschüchtern zu lassen, mit der Arbeit fortzufahren und die Produktivität nicht einzuschränken.
Nehmen Sie sich und operative Kleinkrisen nicht zu ernst. Bleiben Sie sachlich. Fokussieren Sie sich lieber auf das, was getan werden muss. Die Krise verschwindet und Sie sind produktiver.
15. Lassen Sie sich von großen Persönlichkeiten inspirieren.
Ich gebe zu, ein Steve-Jobs-Fanboy zu sein.
Trotz des Wissens um seine charakterlichen und zwischenmenschlichen Schwächen habe ich zu seinen Lebzeiten jeder seiner Keynotes tagelang im Voraus entgegengefiebert und war von jeder seiner Präsentationen, Interviews und Geschichten hingerissen.
Persönlichkeiten, die Großartiges leisten, waren schon immer Meister in Sachen Produktivität:
Sie können durch ihren bedingungslosen Fokus auf das Wesentliche in kurzer Zeit sehr viel mehr erreichen als Normalsterbliche.
Suchen Sie sich einen oder mehrere solcher inspirierender Figuren und lassen Sie sich von diesen so begeistern, dass die Ansprüche an die eigene Arbeit steigen.
Ihre Produktivität wird dadurch automatisch beschleunigt.
Hier noch ein Video, das jeder echte Steve-Jobs-Fanboy auswendig wiederzugeben weiss:
16. Bitten Sie andere, die es besser können, um Hilfe.
Wenn Sie nicht ein Genie sind – und das ist statistisch gesehen leider fast niemand – gibt es immer jemanden da draußen, der das, was sie erreichen wollen, besser kann.
Für viele Aufgaben gibt es vermutlich im eigenen Unternehmen Menschen, die helfen können. Viele Menschen helfen erstaunlich gerne, wenn man sie nur fragt.
Springen Sie über Ihren eigenen Schatten: Bitten Sie andere um Hilfe.
Vergessen Sie Ihren Stolz. (Lesen Sie sonst das Kapitel oben über die kosmische Sicht erneut.)
Ihre Produktivität wird dadurch schnell gesteigert.
17. Behüten Sie Ihre Flow-Momente und erledigen Sie kleine Aufgaben sofort.
Gelegentlich geraten Menschen in das, was «Flow» genannt wird. Man ist dann so konzentriert bei der Sache, dass jede Ablenkung sofort stört und den Fortschritt bremst.
Diese Flow-Momente sollten sie vor jeglicher Ablenkung behüten: Zu wertvoll ist diese Zeit und zu produktiv.
Falls Sie sich gerade nicht in einem solchen Flow befinden und kleine Aufgaben anstehen – etwa die Beantwortung von E-Mails oder eine kurze Unterstützung einer Kollegin oder eines Kollegen: Erledigen Sie diese kleine Aufgabe sofort!
Der Grund:
Wenn Sie die kleinen Aufgaben sofort erledigen, benötigen Sie keine Energie mehr, sich daran zu erinnern. Sie sparen Energie, die sie besser für Ihre Produktivität einsetzen.
18. Meetings im Stehen
Meetings können sehr nützlich sein, aber Zeit fressen; vor allem dann, wenn sich einzelne oder alle Teilnehmende nicht auf das Kernthema des Meetings fokussieren und es Mitarbeitende gibt, für die Meetings willkommene Pausen darstellen, um friedlich und unbemerkt vor sich hin zu dösen.
Zugegeben, es ist schwierig, Kolleginnen und Kollegen von einem stehenden Meeting zu überzeugen.
Würden mehr Meetings im Stehen stattfinden, hätten alle mehr Zeit.
Probieren Sie es gelegentlich aus.
19. Pausen: Have a walk (in the forrest)!
Die Empfehlung, ab und zu Pausen einzulegen oder sogar im Voraus zu planen, ist nicht neu. Diese Liste soll ja auch in erster Linie nützlich sein und nicht nur neu.
Es macht erwiesenermaßen Sinn, ab und zu etwas zu ruhen, um danach umso schneller zu werden. Sie sind keine Maschine.
Meine persönliche Präferenz für Pausen: Spazierengehen.
Ich bin kein Arzt, aber vermutlich tut Bewegung dem Kreislauf gut und beruhigt etwas die Nerven.
Wissenschaftlich erwiesen ist, dass Waldbaden gesund ist. Falls Sie den Luxus haben, Grünfläche in der Nähe des Arbeitsortes besuchen zu können, nutzen Sie das.
Nehmen Sie sich einen Kollegen oder eine Kollegin mit, mit der Sie besprechen, wie das Team produktiver werden könnte…
20. Done is better than perfect
Es gibt Menschen, die an Perfektionismus leiden, weil sie nie fertig werden mit Ihren Aufgaben.
Dabei ist Perfektionismus oft überhaupt nicht gefragt.
Wann immer der Aufwand für spätere Korrekturen kleiner ist, als der Aufwand, eine Aufgabe perfekt zu erledigen, bedeutet Perfektionismus die Einbusse an Produktivität.
Fokussieren Sie sich darauf, Aufgaben hervorragend, aber innerhalb vernünftiger Zeit zu erledigen; nicht perfekt.
21. Das Arbeiten an Produktivität ist Energie-Management: Achten Sie auf Ihren Schlaf.
Müde Menschen sind weniger produktiv.
Achten Sie auf Ihren Schlaf, selbst in Zeiten, in denen sehr viel zu tun ist und Sie über komplexe Herausforderungen nachzudenken haben.
Persönlich gehöre ich zu den Menschen, die sich oft nicht an diese wichtige Empfehlung halten, weil immer viel zu tun und zu lernen ist. Die Missachtung dieser Empfehlung bereue ich regelmäßig.
Man schreibt solche Blog-Artikel auch für sich selbst.
22. Ab 23:00 kein Smartphone mehr!
Vermutlich sind Apps wie Netflix, YouTube, Instagram und sämtliche Newsapps die größten Produktivitätskiller, die jemals erfunden worden sind.
Statt ein Buch zu lesen (mehr dazu unten) oder schlafen zu gehen, schaut man sich eine Serie, YouTube Shorts oder einen spannenden Film an oder liest die neusten Entwicklung rund um politische Ereignisse, auf die man selbst keinen Einfluss hat und deren Sachverhalt für die Sensationsgeilheit der Massen in meist verstümmelter Weise medial aufbereitet sind.
Widerstehen Sie der Versuchung, Ihren Schlaf und Ihre Produktivität mit Streaming-Stunden oder Sensationsgeilheit zu sabotieren.
23. Achten Sie auf Ihre Ernährung
Auch das eine Empfehlung, an die ich mich selbst immer wieder erinnern muss; zu verführerisch ist wohlschmeckendes ungesundes Essen.
«Du bist, was Du isst.»
Zumindest zum Teil stimmt der Spruch vermutlich – auch wenn ich mich mit einem Salat, einem Steak oder einem Käse eher schlecht identifizieren kann.
Eine konkrete Mahlzeit, auf die ich besonders achte, ist das Mittagessen.
Ihr Zeitpunkt liegt relativ ungünstig in der ersten Hälfte eines normalen Arbeitstages.
Essen Sie nie etwas, was sie für den Nachmittag müde macht. –
In meinem Fall sind das leider die von mir sehr geschätzten Nudeln und Brote aller Art, die es zu vermeiden gilt, falls ich am Nachmittag mehr erreichen möchte.
Eine gesunde Ernährung, oder zumindest eine Ernährung, die nicht müde macht, ist für Ihre Produktivität ungeheuer wichtig.
24. Investieren Sie in Vorlagen und Templates für alle möglichen Aufgaben.
Vielleicht ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass einige Aufgaben, E-Mails, Präsentationen, Briefe sich häufig wiederholen.
In Fällen repetitiver Arbeit lohnt es sich unbedingt, sehr gute, leicht kopierbare Vorlagen zu erstellen und diese schnell auffindbar in einer Notizen-App oder dergleichen abzuspeichern.
Statt immer wieder neu zu starten und 15-30 Minuten lang eine E-Mail zu schreiben, die Sie schon 30 Mal mit ähnlichem Inhalt versendet haben, nutzen Sie Ihre Vorlagen und schreiben Sie eine E-Mail in 2 Minute: 7-15 Mal schneller und produktiver.
25. Falls zu viele Aufgaben offen sind: Erstellen Sie sich eine Liste.
Sich erinnern zu müssen, kostet Energie und führt schlimmstenfalls zu unnötigem Stress.
Falls Sie an zu vielen Aufgaben gleichzeitig arbeiten, schreiben Sie sich die Liste nieder.
So sparen Sie sich die Energie und Zeit, sich an jede erinnern zu müssen und sind von der Befürchtung befreit, eine vergessen zu können.
Oft finden Sie mit der Zeit heraus, dass die eine oder andere Aufgabe weder dringend noch wichtig ist (siehe oben). Diese können sie dann ganz streichen und jede Menge Zeit sparen. – Ihre Produktivität steigt erneut.
26. Ordnen Sie Ihre Ordner.
Regelmäßig werde ich von ehemaligen Kollegen oder Familienmitgliedern gefragt, ob ich dies und jenes Dokument aus ferner Vergangenheit noch besitze.
Der Grund ist einfach:
Ich pflege seit Jahren eine für mich sehr transparente, leicht auffindbare, logische Ordnerstruktur auf meinem Computer und auf Google Drive.
Regelmäßig, etwa alle 1-2 Wochen, räume ich die Dateien auf dem Schreibtisch meines Computers auf und sortiere die Dateien in gut benannte Ordner ein.
Eine alte Datei zu finden, ist für mich nur eine Frage weniger Klicks.
Einmal abgesehen von der unfreiwilligen Funktion eines privaten Archivars für mein Umfeld, hilft mir diese Ordnung viel besser und produktiver zu arbeiten.
Investieren Sie in Ordnung in Ihren Computer und erhöhen Sie Ihre Produktivität sofort.
27. Seien Sie diszipliniert beim Benennen von Dateien.
Wenn Sie eine Datei in der Cloud oder auf Ihrem Rechner benennen, geben Sie sich Mühe, diese möglichst so zu benennen, dass Sie in vielen Monaten oder Jahren sofort verstehen, um was es bei der Datei geht.
Eine meiner persönlichen Präferenzen besteht darin, einen Dateinamen mit dem Jahr Monat und Tag zu beginnen. Beispielsweise:
«2022 08 18 Präsentation X für Y»
Das hat den Vorteil, dass ich bereits am Datei-Namen erkenne, wann sie erstellt worden ist.
Damit lassen sich Dateien direkt anhand Ihres Namens nach Datum sortieren und vermeiden, dass Sie die Datumsspalte in einem Ordner bemühen müssen.
Was auch immer für Sie am besten funktioniert:
Benennen Sie Ihre Dateien so, dass sie damit Zeit sparen beim späteren Suchen.
28. Work in a cool place
Auch wenn diese Empfehlung banal klingt, hilft Sie mir persönlich sehr:
Hitze kann Ihre Produktivität empfindlich sabotieren.
Lüften Sie manchmal Ihren Raum, suchen Sie sich einen kühlen Ort, an dem Sie besser und schneller arbeiten können.
Prüfen Sie, ob Ihr Gebäude eine Klimaanlage bietet.
Bei MaxBrain haben wir die Hälfte dieses sehr warmen Sommers in der Hitze gearbeitet, bis unsere Vermieterin eines schönen Tages hereinspaziert ist, um uns zu zeigen wie man die (uns bis dahin unbekannte) Klimaanlage aufschaltet…
29. Achten Sie auf Decision Fatigue: Mein Kleidungsstil.
Die Empfehlung klingt sonderbar und dürfte modebewussten Menschen kaum gefallen:
Ziehen Sie sich immer mit dem gleichen Kleidungsstil an.
Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich fast jeden Tag ein zeitloses Lacoste-T-Shirt in Navy-Blue Farbe anziehe; dazu weisse Turnschuhe und Jeans. Eine Angewohnheit, die ich seit ungefähr 15 Jahren kaum je verändert habe.
Es klingt auf den ersten Blick unbedeutend, aber der große Vorteil einer immer gleichen Kleidungsweise besteht darin, dass ich morgens nicht entscheiden muss, was ich tragen soll.
Während andere Menschen vor Ihrem Kleidungsschrank stehen und vermutlich abwägen, was wohl heute bei den Kolleginnen und Kollegen am besten ankommt, bin ich schon längst beim Frühstück oder unterwegs.
Abgesehen von dieser auf Dauer doch grösseren Zeiteinsparung (≈ 5 Minuten x 365 Tage x 20 Jahre = 608 Stunden), hat diese Empfehlung noch einen tieferen Hintergrund:
Sie sparen damit täglich etwas «Entscheidungs-Energie».
Dieses in der Psychologie wissenschaftlich untersuchte Phänomen ist insbesondere unter dem englischen Namen «Decision Fatigue» bekannt, was mit «Entscheidungsmüdigkeit» übersetzt werden kann.
Decision Fatigue: Je mehr Entscheidungen Sie fällen müssen, desto müder werden Sie und desto schlechter werden Ihre Entscheidungen.
Es ist ratsam, wichtige Entscheidungen ausgeruht und nach Möglichkeit morgens zu treffen.
Vermeiden Sie möglichst die Situation, unwichtige Entscheidungen treffen zu müssen.
Abgesehen davon, sieht ein navy-blue Lacoste T-Shirt trotz Bedenken meiner Kollegen und einiger nörgelnder Familienangehörige doch einfach gut aus! 🙂
30. Lesen Sie Bücher
Bücher fördern die eigene Produktivität sehr viel stärker, als Sie meinen.
Gute Bücher helfen, zu lernen.
Über die Bedeutung von Lernen und Lernkulturen habe ich oben bereits geschrieben.
Gute Bücher haben jedoch weitere lukrative Eigenschaften:
Bücher helfen Ihnen, Gedanken besser zu ordnen.
Wer klar denkt, ist schneller und produktiver.
Bücher helfen Ihnen, schreiben zu lernen.
Fragen Sie sich: Wie wichtig ist es für Ihre Arbeit, dass Sie gut und verständlich schreiben?
Für die meisten Positionen bedeutet gut und mit Leichtigkeit schreiben sofort mehr Produktivität im Büro. Sei es, weil Kolleginnen und Kollegen ihre E-Mails oder Nachrichten besser verstehen oder Sie Ihre Kundschaft effektiver überzeugen können.
Bücher regen die Phantasie an.
Im Gegensatz zu Netflix, YouTube-Videos oder TV-Sendunden, die Ihnen die Anstrengung bildlicher Vorstellungskraft abnehmen, fordern und fördern Bücher Ihre Phantasie.
Phantasie können Sie sehr gut brauchen, um schnellere und einfachere Wege in Ihrer Arbeiot zu finden.
Bücher sind ein Segen für Ihre Produktivität.
31. Setzen Sie sich Ziele für den Tag.
Die meisten Ratgeber und Blogs zur Produktivität empfehlen, einen Tag zu planen.
Wie oben skizziert, können Pläne jedoch schnell aufwändig werden und sind sehr schnell falsch, weil Leben und Arbeit zu viel Unvorhersehbares bieten und die Wege, eine Aufgabe zu erledigen, manchmal im Nebel liegen.
Ziele funktionieren besser als Pläne:
«Bis (Zeit) möchte ich (das und das) erledigen.»
Ziele setzen ist allerdings nicht immer so einfach:
Sind Ziele zu schwach, erreicht man oft weniger als man könnte.
Sind Ziele zu schwierig, kann das in Frustration enden oder die Bedeutung Ihrer Ziele durch weniger Commitment schwächen.
Ziele setzen, insbesondere auf täglicher Basis, erfordert etwas Erfahrung, Geduld und – falls Sie die ambitionierten Varianten bevorzugen – viel Fleiss.
Wenn Sie gar keine Ziele haben, ist fraglich, ob Sie Ihre Produktivität überhaupt messen können und ob Ihr Erfolg nicht das Produkt des Zufalls wird.
Produktivität wird damit definiert, dass ein Ziel in einer bestimmten Zeit erreicht wird.
Lernen Sie Ziele zu setzen, die ambitioniert, aber machbar sind.
32. Beherrschen Sie mögliche Ablenkungen.
Einige Ratgeber und Blogartikel empfehlen, Ablenkungen ganz zu beseitigen.
Das ist jedoch im echten Leben schwierig:
Zu reich und zu bunt kommen Welt, Bekanntschaften und Arbeit daher.
Es stimmt zwar, dass man einige Ablenkungen versuchen kann zu vermeiden:
Mein privates Büro zum Beispiel würde manch einer als Trauerspiel verspotten: Weisse Wände, kein Kühlschrank, ein Schreibtisch mit Blick auf eine Wand.
Noch effektiver ist jedoch die Denkweise, oder das Mindset, dass man sich auf seine Ziele konzentriert, diese erreichen und in einen Flow kommen möchte (siehe oben).
Die Ablenkungen bleiben zwar bestehen, aber Sie können Sie dank diesem Mindset beherrschen und der Verführung des Geburtstagskuchens am anderen Ende des Büros nur dann verfallen, wenn Sie es möchten oder gerade eine Pause brauchen.
Wer die unvermeidbaren Ablenkungen von Leben und Arbeit gut beherrscht, erreicht ganz neue Levels an Produktivität.
33. Hören Sie gute Musik.
Musik ist die Kunst der Emotionen.
Traurige Musik stimmt traurig. Fröhliche Musik fröhlich. Motivierende Musik motivierend.
Ein persönliches Beispiel:
Vor einigen Monaten, als der peinliche Gerichtsprozess rund um den Schauspieler Johnny Depp und seiner Ex-Ehefrau Amber Heard in den sozialen Medien omnipräsent war, wurde mir auf YouTube die Orchesterversion eines Hauptthemas der Pirates of the Caribbean Filmreihe anzeigt:
Diese Musik entspricht nur sehr marginal meinem persönlichen Musikgeschmack; bin ich doch ein Kind der sehr viel tiefgründigeren klassischen Klaviermusik und Bewunderer zeitloser Genies wie Bach, Mozart oder Chopin.
Trotzdem hatte der Pirates of the Caribbean Soundtrack vermutlich in Kombination mit der Erinnerung an den Charakter von Jack Sparrows einige Tage lang als «Ohrwurm» einen motivierenden Effekt, der meine Arbeit mit Sicherheit produktiver machte.
Suchen Sie sich eine motivierende Musik aus, die Sie anregt, motivierter und schneller zu arbeiten.
34. Schreiben Sie eine fiktive Pressemitteilung, bevor Sie eine aufwändige, neue Idee umsetzen.
Diese Idee stammt nicht von mir, sondern von Jeff Bezos, dem Gründer von Amazon.
Jedes Mal, wenn bei Amazon eine Produktmanagerin oder Produktmanager die Idee für ein neues Features oder ein aufwendiges neues Projekt aufwirft, bittet man um eine fiktive Pressemitteilung darüber.
Warum eine Pressemitteilung?
Weil mit Pressemitteilungen wildfremden Menschen in einfachen Worten erklärt werden muss, was man erreicht hat und warum das, was man tut, überhaupt wichtig und relevant ist.
Gelingt es nicht, in einfachen, spannenden Worten die Idee für ein neues Feature oder aufwendiges Projekt zu formulieren, sollten Sie sich noch einmal überlegen, ob und wie es sich lohnt, Ihre Idee umzusetzen.
Eine fiktive Pressemitteilung zu schreiben lohnt sich vor allem bei größeren Projekten, die erwartungsgemäß viel Zeit erfordern. Sie werden dadurch gezwungen, an das zu denken, was der Wert Ihrer Idee wirklich ist.
Seien Sie knallhart zu sich selbst:
Wenn sich dank fiktiver Pressemitteilung herausstellt, dass Ihre Idee wertlos ist oder es andere gibt, die viel spannender und wichtiger sind, verwerfen Sie sie einfach!
Mit unwichtigen Ideen keine Zeit zu verschwenden, gehört zu den allerbesten Mitteln, Ihre Produktivität zu steigern.
35. Beantworten Sie E-Mails sofort oder gebündelt zu bestimmten Zeitpunkten.
Das Erhalten und Beantworten von E-Mails wird oft als Produktivitätskiller gesehen.
Das muss nicht sein:
Es hängt davon ab, wann und wie Sie E-Mails genau beantworten.
Wie oben aufgeführt, sollten Sie von E-Mails nicht einmal Notiz nehmen können, falls Sie sich in einem «Flow» befinden und hochproduktiv eine Aufgabe am lösen sind.
Eine beantwortete E-Mail hat allerdings Vorteile: Sie müssen nicht mehr daran denken und der Empfänger ist dankbar, sofern Ihre E-Mail eine gute Antwort gibt oder ein Problem löst.
Daher tendiere ich persönlich, E-Mails eher schneller, um nicht zu schreiben, sofort zu beantworten. Die Energie, daran denken zu müssen, erspare ich mir und mein Gegenüber freut sich über die schnelle Antwort.
Flows für E-Mails zu unterbrechen, kommt für mich nur dann in Frage, falls mich das Gegenüber anruft, um auf die Dringlichkeit meiner Antwort zu pochen. Ansonsten bleiben sie unbeantwortet, solange der Flow anhält.
Ein weiterer Tipp:
Nehmen Sie sich von Zeit zu Zeit die Mühe, sich von ungebetenen und nutzlosen Newslettern abzumelden. Sinnlose Newsletter nehmen unnötig Ihre Aufmerksamkeit weg und reduzieren Ihre Produktivität.
36. Optimieren Sie Ihren Arbeitsweg.
Eine Zeit lang bin ich wöchentlich von Zürich nach München gependelt:
Rund 6 Autofahrtstunden pro Woche – rund 250 Stunden pro Jahr, in denen meine Aufmerksamkeit nur dem Asphalt Schweizer und deutscher Autobahnen galt.
Idealerweise befindet sich Ihr Arbeitsplatz nur wenige Minuten von Ihrem Wohnort entfernt: Aufs Jahr gesehen gewinnen Sie damit sehr viel Zeit, die sie sinnvoller und produktiver einsetzen können.
Falls sich Autofahrtstunden nicht vermeiden lassen, machen Sie diese produktiver!
Führen Sie unkritische Telefongespräche, die Sie später im Büro erledigen müssten im Auto; natürlich nur über die Freisprechanlage, bitte!
Oder noch besser: Hören Sie Hörbücher, mit denen Sie neue und spannende Ideen kennenlernen, die Sie motivieren und produktiver machen.
Oder: Steigen Sie auf die Bahn um und entwickeln Sie eine Arbeitsweise im Zug.
Wie dem auch sei:
Der Arbeitsweg bietet jede Menge Möglichkeiten, die eigene Produktivität zu steigern.
37. Vermeiden Sie Denkfehler: Sunk Cost Fallacy
Der Mensch begeht regelmäßig Denkfehler.
Falls Sie diese Denkfehler komprimiert lesen oder hören möchten, empfehle ich den Spiegel-Bestseller des Schweizer Autors Rolf Dobelli, «Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen».
Denkfehler können Ihre Produktivität massgeblich beeinträchtigen.
Das berühmteste Beispiel ist die Sunk Cost Fallacy.
Bei «Sunk Costs», zu deutsch «Versunkene Kosten», geht es um Kosten, die Sie irrationalerweise behalten, weil Sie aufgrund der Vergangenheit an etwas festhalten, was eigentlich für die Zukunft nicht lohnenswert ist.
Ein glasklares Beispiel:
Sie haben viel Zeit in eine Marketing-Kampagne investiert, Ideen entwickelt, Creatives designed, Landing Pages erstellt und vieles mehr.
Leider performed diese Kampagne aber nicht so gut wie andere. Es ist sogar anzunehmen, dass alle künftigen Investitionen, Werbebudgets und die Zeit, die Sie investieren, sich einfach nicht lohnen werden.
In diesem Fall macht es Sinn, die Kampagne sofort zu stoppen und weder Geld noch Zeit mehr zu verschwenden.
Das klingt für Sie vielleicht einleuchtend.
Und doch ist es nicht immer so einfach; vor allem dann nicht, wenn man nicht genau abschätzen kann, was die Opportunitätskosten sind; also die Kosten für eine verpasste Alternative.
Mit diesem Problem haben wir bei MaxBrain gelegentlich bei potentiellen Kunden zu kämpfen: Sie halten an einem veralteten System oder einer unproduktiven Arbeitsweise fest.
Ein oft gehörter Satz in diesem Zusammenhang:
«Wir haben jetzt schon so viel in unser System investiert, dass wir nicht wechseln wollen.»
Sobald Sie dieses Argument hören, sollten Sie sofort die Sunk Cost Fallacy riechen:
Man beruft sich auf die Vergangenheit, um künftiges Handeln zu rechtfertigen.
Die Opportunität, eine bessere, effektivere und lukrative Opportunität zu ergreifen, wird einfach verpasst. Die erhöhte Produktivität, die aus der Nutzung einer besseren Lernplattform resultiert, wird gar nicht erst realisiert.
38. Führungskräfte: Stellen Sie Mitarbeitende ein, die hart arbeiten.
Vor einiger Zeit gab es einen Bericht, wonach Daniel Schwartz, der CEO von Burger King, bei Job-Interviews Kandidaten und Kandidatinnen regelmäßig fragt, ob sie eher hart oder smart arbeiten.
Seine Präferenz gilt dabei den Kandidatinnen und Kandidaten, die mit «hart» antworten.
Nun könnte man natürlich sofort argumentieren, dass man am liebsten Mitarbeitende anstellt, die sowohl hart, als auch smart arbeiten. – Daniel Schwartz geht es jedoch eher um die Frage, wie bescheiden jemand ist. Unbescheidene Menschen sind manchmal beratungsresistent, kaum bereit, etwas Neues zu lernen und deshalb tendenziell unproduktiv.
Fakt ist jedoch:
Wer schneller und besser als die Konkurrenz sein möchte, muss entweder smarter sein als die (dumme) Konkurrenz; was unwahrscheinlich oder zumindest unberechenbar ist. Oder aber ein Team rekrutieren und motivieren, das willens ist, überdurchschnittlich viel und hart zu arbeiten.
Die Einstellung, hart arbeiten zu wollen, um mehr zu erreichen, hilft auf jeden Fall für die Produktivität.
Wann immer Sie sich fragen, warum Firmen wie Apple, Google, Facebook, Netflix so erfolgreich sind, müssen Sie sich vergegenwärtigen, dass sich dort Millionen von Menschen jährlich bewerben und nur die eingestellt werden, die super-hart arbeiten; so wie es seinerzeit die Gründerinnen und Gründer dieser Firmen mussten.
39. Team Leaders: Setzen Sie auf die echten Stärken jedes Mitarbeitenden.
Software-Entwicklerinnen und -Entwickler können sich meist gut auf etwas fokussieren, sind sehr direkt oder kritisch, genial darin, Detailfehler zu finden, und tendenziell introvertiert.
Gute Sales-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter dagegen sind von der Interaktion mit anderen Menschen fasziniert, von großen Ideen beflügelt, hören gerne zu, sprechen noch lieber und sind meist extrovertiert; zumindest in ihrem Arbeitsumfeld.
Es ist sofort einleuchtend, dass es keine gute Idee ist, gemäß dieser zugegeben etwas stereotypischen Charakterisierungen einen Software-Entwickler als Verkäufer zu engagieren oder umgekehrt einen Sales-Mitarbeiter in die Softwareentwicklung zu stellen.
Um produktiv zu sein, lohnt es sich, jeden Mitarbeitenden so einzusetzen, dass er seine Stärken am besten einsetzen kann.
Das ist allerdings gar nicht so einfach:
Beispielsweise machen viele Firmen und Geschäftsführer den Fehler, die außerordentliche Leistung von Mitarbeitenden damit zu belohnen, dass Ihnen eine Führungsposition als «Karriereaufstieg» angeboten wird. Die beste Sales-Mitarbeiterin oder -Mitarbeiter wird dann plötzlich ein:e Sales-Leiter:in, in der Hoffnung, dass diese Person andere dazu bringen kann, außerordentliches zu leisten.
Nur ist leider Management und Führung von Mitarbeitende etwas anderes als der erfolgreiche Verkauf eines Produktes oder einer Lösung an Kunden. Führung erfordert Fingerspitzengefühl für die Wünsche, Ziele, Fähigkeiten, Limitationen und Charaktere anderer Menschen. Es braucht ein Gleichgewicht zwischen fordern und fördern.
Eine Beförderung kann ein schlechtes Beispiel dafür sein, wie man gerade nicht auf die Stärken von Mitarbeitenden setzt.
Umgekehrt gibt es Mitarbeitenden, die zwar für Ihre Arbeit nicht besonders talentiert sind, aber überdurchschnittliche Führungsqualitäten besitzen und viel besser damit eingesetzt werden könnten, andere zu motivieren, Höchstleistungen zu erbringen.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Mitarbeitenden gemäss Ihren Zielen bestmöglich einsetzen.
Vermischen Sie niemals den Wunsch, einem Mitarbeitenden Gutes zu tun mit eindimensionalen Karriere-Geschenken. Bezahlen Sie lieber zusätzliche Boni oder schenken Sie sonst wertvolle Anerkennung, falls dieser Mitarbeiterin oder diesem Mitarbeiter Führungsaufgaben nicht liegen.
40. Nutzen Sie Google, YouTube und Ihre Lernplattform.
Last but not least komme ich nicht umhin, die beiden Plattformen zu erwähnen, von denen ich einen Großteil meiner persönlichen Skills für meine Arbeit gelernt habe: Google, YouTube oder unserer internen Lernplattform.
Oben habe ich bereits erwähnt, dass es sich lohnt, auf Google oder YouTube zu suchen, um zu verstehen, ob jemand anders das Problem, an dem Sie gerade arbeiten, bereits gelöst hat.
Google und YouTube gehen jedoch weit über einfache Suchmaschinen hinaus.
Googles’ ursprüngliche Mission bestand darin, das Wissen der Welt zu organisieren:
Eine großartige Mission, die nur teilweise gelungen ist, aber von der Sie trotzdem profitieren können.
Beispielsweise lohnt es sich, auf YouTube die Kanäle zu abonnieren und aktiv zu verfolgen, die Ihnen regelmäßig wertvolles Wissen für Ihre Arbeit vermitteln.
Als Marketing-Verantwortlicher bin ich beispielsweise bei den YouTube Kanälen von Brian Dean, Neil Patel und Moz abonniert, um die neusten, wirkungsvollen Marketing-Methoden zu lernen.
Die Empfehlung lautet:
Suchen Sie sich über YouTube und Google die Kanäle und Website aus, die Ihnen helfen, zu lernen, wie Sie Ihre Kompetenz und damit die Produktivität Ihrer Arbeit steigern. Teilen Sie dieses Wissen mit Ihren Mitarbeitenden und setzen Sie eine firmenweite Lernplattform ein.
Falls Sie ein Team führen, lohnt es sich, solche Lerninhalte systematisch über ein Learning Management System zu verbreiten und sicherzustellen, dass Ihre Mitarbeitenden vom Wissen Ihrer stärksten Industrie-Expertinnen und -Experten profitieren.
Fragen an Sie:
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