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Digitaler Unterricht? Na klar! – Aber wer beschafft die Endgeräte?

Digitaler Unterricht

Viele Aus- und Weiterbildungsanbieter sowie Unternehmen entscheiden sich für die Umsetzung digitalen Unterrichts. Aus technischer Sicht setzt dies neben der Auswahl einer geeigneten Software auch die Beschaffung entsprechender Endgeräte wie Tablets, Notebooks, PCs oder Smartphones voraus. Soll der Anbieter diese beispielsweise kaufen oder ist ein BYOD Modell zu bevorzugen? Wir stellen unterschiedliche Modelle und deren Vor- und Nachteile vor.

 

Modell 1 – „Schenkung“ der Endgeräte durch den Anbieter

Gerade in langen Aus- und Weiterbildungskursen kann der Anbieter die Endgeräte kaufen und an die Teilnehmer abgeben. Der Teilnehmer erhält dann beispielsweise ein Tablet „geschenkt“, kann dieses für den digitalen Unterricht nutzen und im Anschluss behalten.

Vorteile:

  • Vorteilhafte Konditionen durch grosse Beschaffungsmenge
  • Der Teilnehmer erhält durch ein Gerät ein nettes Willkommensgeschenk (auch wenn er dieses schlussendlich selber durch seine Kursgebühr bezahlt).
  • Standardisierungsvorteile, da alle Teilnehmer über dasselbe Gerät verfügen.
  • Der Anbieter trägt nicht den Supportaufwand der Geräte, da diese per Kursbeginn als Geschenk in das Eigentum der Teilnehmer übergehen.

Nachteile:

  • Je nach Gerätetyp können dem Weiterbildungsanbieter in der Summe erhebliche Kosten entstehen. Das Modell eignet sich somit nur für Kurse von längerer Dauer oder im gehobenen Preissegment.
  • Der Teilnehmer hat in der Regel beim Kauf kein Mitspracherecht und seine individuellen Präferenzen werden nicht berücksichtigt. Eventuell hat er privat ja auch schon das gleiche Gerät, was den subjektiven Wert des Geschenks sehr stark mindert.
  • Gerade zu Beginn der Veranstaltung ist der Teilnehmer noch nicht mit dem Gerät vertraut. Es braucht somit eine kurze „Warm-up“ Phase und Unterstützung durch den Anbieter.

 

Modell 2 – „Ausleihe“ der digitalen Geräte an die Teilnehmer

Der Weiterbildungsanbieter kann Geräte selber beschaffen und diese für die Dauer des Kurses den Teilnehmern zur Verfügung stellen.

Vorteile:

  • Der Anbieter kann in grossen Mengen zu vorteilhaften Konditionen beschaffen.
  • Es entsteht eine homogene Gerätelandschaft.

Nachteile:

  • Die Teilnehmer sind nicht mit den Geräten vertraut, da sie diese nur leihweise einsetzen. Hierdurch entsteht für den Anbieter ein zusätzlicher Support-Aufwand.
  • Der Anbieter ist Eigentümer der Geräte und damit auch für deren Systemintegration und Funktionsweise verantwortlich. Dies betrifft die Integration in das jeweilige WLAN des Anbieters. Ebenso sollten beispielsweise Tablets in eine Mobile Device Management Plattform des Anbieters eingebunden werden um vor Missbrauch zu schützen und die Systemumgebung zu pflegen. Dies setzt aber spezifische IT Kenntnisse voraus, d.h. der Weiterbildungsanbieter muss hier IT Kompetenzen aufbauen.
  • Dem Anbieter entstehen erhebliche Kosten durch die Anschaffung der Geräte.
  • Nach 2-3 Jahren sind die Endgeräte veraltet und müssen erneuert werden, was in einen kontinuierlichen Investitionsbedarf bedeutet.
  • Hat sich der Teilnehmer einmal in die Geräte eingearbeitet muss er diese leider wieder abgeben.

 

Modell 3 – Bring Your Own Device (BYOD)

Der BYOD Ansatz kommt nicht nur bei Unternehmen sondern auch in Ausbildungsinstitutionen immer mehr in Mode. Die Teilnehmer beschaffen ihre Geräte selber und bringen diese in den Unterricht mit.

Vorteile:

  • Dem Anbieter entstehen keine Kosten.
  • Die Teilnehmer sind in der Regel bestens mit ihren Geräten vertraut und benötigen keine Einführung.
  • Die Verantwortung für den Betrieb der Geräte liegt bei den Teilnehmern. Dem Anbieter entsteht somit kein Supportaufwand.

Nachteile:

  • Viele Softwarelösungen stossen bei BYOD schnell an ihre Grenzen. Die Software muss sowohl für alle Gerätetypen (Smartphone, Tablet, Notebook, PC) als auch Betriebssysteme (Windows, Android, iOS) optimiert sein. Dies ist technisch anspruchsvoll. Soll zudem nicht nur ein einfacher Web-View existieren, sind eigene Apps zu entwickeln, was die Komplexität der Umgebung steigert. Der Anbieter muss damit in einem BYOD Setting einen Fokus auf die Auswahl geeigneter Software legen.

 

Modell 4 – Gutschein – Kombination aus „Schenkung“ und BYOD

Der Anbieter kann auch eine Kombination aus Modell 1 und Modell 3 anstreben, indem er den Teilnehmern einen Gutschein überreicht, die Anschaffung der Endgeräte aber den Teilnehmern selber überlässt.

Vorteile:

  • Die Teilnehmer sind in der Regel bestens mit Ihren Geräten vertraut und benötigen keine Einführung.
  • Die Verantwortung für den Betrieb der Geräte liegt bei den Teilnehmern. Dem Anbieter entsteht somit kein Supportaufwand.
  • Zusätzlich hierzu erhält der Teilnehmer ein Geschenk.
  • Darüber hinaus hat der Anbieter mehr Flexibilität, was den Wert des „Geschenks“ angeht und kann bspw. die Anschaffung bestimmter Geräte nur zum Teil finanzieren. Dies macht diese Option auch für kleinere Weiterbildungsprogramme attraktiv.

Nachteile:

  • Einige Teilnehmer empfinden Gutscheine als subjektiv weniger Wert als ein physisches Gerät.
    Gutscheine sind in der Regel an einen spezifischen Distributor gebunden.

 

Fazit

Modell 2 ist unseres Erachtens eine eher ungünstige Konstellation, da diese Variante mit hohen Kosten für den Anbieter, einem hohen Supportaufwand aber nur geringem Nutzen für die Teilnehmer verbunden ist.
Alle anderen Varianten bieten hingegen ausgewogene Vor- und Nachteile und müssen unter Berücksichtigung der Ziele, Ausgestaltung und Finanzkraft des Ausbildungsprogramms sorgfältig abgewogen werden. Als cloud-basiertes, geräteunabhängiges und plattformübergreifendes LMS eignet sich MaxBrain für alle Varianten.

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